Beierta Mongolei – Ni Hau China
3 10 2011Drei Jahreszeiten in einem Monat in der Mongolei – Dschingis Khan – Zugfahrt von Ulan Bator Nach Datong – Stadtrundgang in Datong – Ausflug zu dem Hängenden Kloster und den Yungang Grotten – Chinesischer Nationalfeiertag (1.10.2011)
Zurück in Ulan Bator hatte ich noch zwei Nächte bevor ich den Zug bestieg und nach Datong weiterreiste. Im Golden Gobi traf ich Romina aus der Schweiz. Sie war bereits vor der Abreise der KUS-Tour im Golden Gobi wo wir uns bereits kurz getroffen hatten. Wir assen gemeinsam das Abendessen und schauten uns einen Film im Aufenthaltsraum an. Genau das was ich brauchte, ein gemütlicher Abend mit einem Ballerfilm.
Am nächsten Morgen lag draussen Schnee. Der Winter ist eingebrochen. Nun hatte ich wirklich drei Jahreszeiten in dem Monate in der Mongolei erlebt. Am Anfang war es noch sommerlich heiss. In der Zentralmongolei waren die Fichtenwälder grösstenteils herbstlich gelb und dann zum Schluss noch Ulan Bator in winterlichem Weiss. Gemeinsam mit Romina und zwei Australiern gingen wir in der French Bakery frühstücken.
Ulan Bator unter weissem Flaum. Wegen des starken Verkehrs, also Strassenverkehrs (in Anlehnung an K.W. aus B.), waren die Strassen bereits Schneefrei.
Das Nationale Geschichtsmuseum der Mongolei.
Romina und ich gingen anschliessend ins Nationale Geschichtsmuseum. Das Museum hat drei Stockwerke, das unterste Stockwerk empfand ich weniger interessant. Es enthielt einige wohl uralte Malereien auf Stoff und diverse alte Artefakte die man in praktisch jedem Geschichtsmuseum findet. Das Problem war, dass keine Englischen Beschriebe vorlagen und auch keine Jahreszahlen. Im zweiten Stock wurde dann auf das leben der Nomaden eingegangen und ihre regional differierende Kleidungen ausführlich vorgestellt. Der dritte Stock enthielt den Grund, welchen mich zu diesem Museumsbesuch bewegte; eine Ausstellung über Dschingis Khan.
Dschingis und ich. Rechts: Eine Spruch von Dschingis Khan.
Dschingis Khan lebte im 12. und 13. Jahrhundert. Sein Geburtsjahr wird mit 1162 angegeben ist aber umstritten. Er starb am 18. August 1227. Auch was zu seinem Tod führte ist nicht ganz klar. Dschingis Khan war mir vorab schon ein Begriff, nur wusste ich nicht wo genau ihn einzuordnen und was der Mann überhaupt gemacht hat. Dschingis Khan vereinte die Mongolischen Stämme und führte sie zum Sieg gegen zahlreiche Nachbarländer. Durch ihn wurden die Mongolen Herrscher über das jemals grösste existierende, vereinte Reich der Welt. Es enthielt neben der heutigen Mongolei fast ganz China, einen Teil des heutigen Russland alle heutigen Staaten bis zum Kaspischen Meer. Dschingis Khan und seine Nachfolger vereinten die Völker auf einem Gebiet das sagenhafte 33 Millionen Quadratkilometer umfasste!
Ausdehnung der Mongolen unter und nach Dschingis Khan (von Wikipedia).
Dschingis Khan war ein kluger, aber auch kompromissloser Mann. Er erkannte, dass er seine Feinde entweder ganz für sich gewinnen oder auslöschen musste. Ein ehemaliger Genosse von Dschingis Khan, welcher Dschingis hintergangen hatte, bestrafte er indem er seine Gefolgschaft und die gesamte Familie auslöschte und ihm anschliessend seine Freundschaft anbot um an Dschingis Kahns Seite zu kämpfen. Der ehemalige Freund wählte den Freitod.
Auch Dschingis Khan begann mal klein. Als er sich nach diversen Siegen stark genug fühlte, rächte er seinen Vater welcher von den Tataren vergiftet wurde. Nach der “Geheimen Geschichte der Mongolei” liess Dschingis Khan nur jene am Leben, welche nicht grösser als die Achselhöhe eines Ochsenkarrens waren. Als sein Reich immer grösser wurde liess Dschingis Khan Gebote und Vorschriften aufschreiben, welche im ganzen Reich gleich galten. So vermied er Willkürherrschaft und schuf eine Grundlage für einen ordentlich geführten Staat. Er überholte die Militärpolitik indem er eine allgemeine Wehrpflicht einführte und die Führung nicht durch Verwandschaft weitergegeben wurde, sondern durch Erfolg und Gehorsam. Und er erkannte die Bedeutung der Schrift; obwohl Dschingis Khan Analphabet war liess er für sein Reich eine eigene Schrift, die Mongolische Schrift, entwickeln. Er führte Steuern ein, wobei Ärzte und Lehrer davon befreit waren.
Unter Dschingis Khan erreichte das Mongolische Reich 19 Millionen Quadratkilometer. Erst unter der Führung seines zweit jüngsten Sohnes erreichte es seine Maximale Ausdehnung. Traditionellerweise übernimmt bei den Mongolen der Jüngste das Erbe. Dschingis Khan überliess nach gemeinsamer Absprache mit seinen vier Söhnen jenem Sohn, dem er die grössten Kompetenzen und die beste Eignung zuschrieb. Das Mongolische Grossreich bestand während 200 Jahren. Das Grab von Dschingis Khan wurde bis heute nicht gefunden. Alle 2000 Lebewesen welchen beim Begräbnis dabei waren wurden danach hingerichtet bevor sie die Begräbnisstätte bekannt geben konnten. Die Mongolen suche nicht nach dem Grab, denn sie befürchten, dass dessen Öffnung ein schlechtes Omen hervorbringen würde.
Vor dem Museum steht ein Monument, welches der Politik von Dschingis Khan gerade wiederspricht. Dschingis Khan liess Vergehen gegen die Jassa mit dem Tode bestrafen.
Anschliessend suchte ich die Tsolomon Travel Agentur auf wo ich mein Zugticket nach Datong abholen konnte. Mit dem Ticket begab ich mich wieder ins Hostel. Ich machte meine Wäsche und erstellte meine Vollpackung . Am Abend ging ich mit Milan, einem New Yorker Serbischer Abstammung in den Ausgang. Eigentlich sollten wir noch Romina treffen, jedoch war in vereinbartem Restaurant eine geschlossene Gesellschaft, so zog ich mit Milan ein letztes Mal durch das verschneite Ulan Bator.
Am nächsten Morgen stand ich um 5.30 Uhr auf!!! Kurze Zeit später wurde ich mit sechs anderen Hostelgästen an den Bahnhof gefahren. Als der Zug einfuhr war ich gespannt, mit wem ich diesmal das Abteil teilen konnte. Im Abteil war bereits Chris aus Schottland und nach mir kamen noch Aurelien und Emmanuelle aus Frankreich ins Abteil. Nach einer Weile stellte sich heraus, dass Chris mit dem Schlagzeuger von Cerebral Bore befreundet ist.
Rechts: Ich, Chris, Aurelien und Emmanuelle.
Die Aussicht aus dem Zug war diesmal ziemlich abwechslungsreich. Es begann mit verschneiten Landschaften ausserhalb von Ulan Bator, dann wurde es ein bisschen bergig und bewölkt bevor wir dann in die Steppen fuhren.
Verschneite Landschaft ausserhalb von Ulan Bator. Rechts: die Sonne hinter Wolken (Foto ohne Bearbeitung)
Nach der Steppe verschwanden langsam alle Wolken am Himmel und als wir durch die Wüste Gobi fuhren war praktisch kein Wölkchen mehr am Himmel zu sehen.
In SainShanda machten wir fast einen halbstündigen Stopp. Auf dem Bahnsteig gab ich meine letzten Tugrik aus. Nun war ich nur noch mit Dollar ausgerüstet.
Der Wagenchef meines Wagens. Rechts: der Fahrplan.
In Zamiin.Uud wurden unsere Pässe eingesammelt und wir mussten diverse Formulare ausfüllen. Die Passkontrolle dauerte etwas mehr als eine Stunde. Danach fuhren wir für etwa 20 Minuten weiter in eine Halle, wo jeder Wagen einzeln hoch gehoben wurde und die Fahrgestelle ausgewechselt wurden. Die Toiletten waren verschlossen und das Verlassen des Wagens verboten.
Eine Zöllnerin an der Mongolisch-Chinesischen Grenze. Rechts: Formulare für die Einreise nach China.
Am Morgen kurz vor 8 Uhr verliess ich als einziger unseres Abteils den Zug. Datong, ein Halt den anscheinend nicht viele Reisende mit der Transmongolischen Eisenbahn nutzen. Vor mir stiegen zwei Frauen aus, ich fragte gleich in welchem Hotel sie waren, da ich keine Reservation hatte. Übers Internet hatte ich nur Hotel gefunden für 50 Euro und mehr pro Zimmer und Nacht. Gemeinsam mit den zwei Holländerinnen ging ich in das nahe am Bahnhof gelegene Hotel. Die Zimmer waren mir zu teuer und dann kam plötzlich ein Chinese auf mich zu und fragte mich ob ich Schweizer sei. Ich bejahte dies worauf er mir eine SMS zeigte mit vielen Chinesischen Schriftzeichen und mitten drin stand mein Name. Es stellte sich heraus, dass er der Mann war, bei welchem ich mein Zugticket für die Weiterfahrt nach Peking abholen musste. Ich erklärte ihm, dass ich nach einem günstigen Hotel oder einem Hostel suche und er brachte mich in ein Hotel in einem Hinterhof um die Ecke. Ich nahm ein Bett in einem vermeintlichen Mehrbettzimmer für 60 Yuan (7.50 CHF). Als ich in das Zimmer ging, standen dort nur zwei Betten. Ich merkte dann, dass ich das ganze Zimmer für mich alleine hatte für die drei Nächte in Datong. Der Chinese erklärte mir, dass der Preis nicht pro Bett, sondern pro Zimmer verrechnet wird. Wunderbar.
Mein Hotel, mein Zimmer und die öffentliche (kalte) Dusche.
Ich besorgte mir vorerst einmal 1300 Yuan und eine SIM-Card. Meine Nummer für diesen Monat lauter +18 636 207 334. Als erstes schickte ich den Holländerinnen eine SMS damit wir uns eine Stunde früher treffen können um noch zu diskutieren ob und wo wir gemeinsam eine Tour machen könnten. Danach machte ich mich auf den Weg ins Zentrum von Datong. Ich lief ziellos der Hauptstrasse entlang bis ich zur Stadtmauer kam. Ein freundlicher Polizist sagte mir, dass heute der Besuch der Stadtmauer nicht möglich sei, ich soll am darauf folgenden Tag erneut vorbeikommen. So zog ich weiter und versuchte diesmal mit der Karte aus meinem Transsibführer die 9-Drachen-Wand anzusteuern, da diese als sehenswert empfohlen wird.
Das Mitteltor der riesigen Stadtmauer. Rechts: ein Eingang in irgend eine Strasse.
Vis-à-vis vom Guandi Tempel.
Da ich ziemlich ziellos unterwegs war und das einzige was ich lesen konnte eine Englische Anschrift über den Preis für den Eintritt in den Tempel war, beschloss ich diesem Tempel einen Besuch abzustatten. Viele verschiedene Figuren waren in dem Tempel enthalten. Da nirgends auch nur eine Kleinigkeit auf Englisch beschrieben war, weiss ich jetzt noch nicht, um was für Figuren es sich in dem Tempel handelte. Buddha scheint es mir nicht zu sein. Dem Namen des Tempels nach muss es Guandi sein.
In jedem der acht Tempel befanden sich eine bis drei Statuen.
Schöne Wandgemälde in allen Tempeln. Möglicherweise die Drei Heiligen Könige?
Einer der zwei offenen Tempel. Rechts: saubere und moderne Toiletten des Tempels.
Es war ein schöner Tempel, der mir gezeigt hat, dass ich die anderen zahlreichen Tempel in Datong nicht besuchen muss. Ich beschloss weiter ziellos durch Datong zu irren, da der Stadtplan im Reiseführer meiner Meinung nach nichts taugt. Ah, der Polizist der mir darauf zeigen wollte wo die 9-Drachen-Wand sei empfand dies ebenso. So führte mich mein Weg durch Strassen voller Roller- und Fahrradgeschäfte. Eins nach dem anderen und überall wurden Roller auf dem Gehsteig repariert. Auf den Strassen hatte es für die Roller- und Fahrradfahrer auf beiden Seiten der Strasse einen gut zwei Meter breiten speziellen Fahrstreifen. Es hatte allgemein viel Verkehr, er war jedoch um Meilen besser organisiert als der in Ulan Bator.
Fahrrad- und Rollerparkplatz. Rechts: Ruinen dienen als Abfallhalden und Toiletten.
Shoppingmeile im Zentrum von Datong.
Als ich auf der Shoppingmeile von Datong flanierte bekam ich langsam Hunger und so wand ich mich an eine von den zahlreichen Frauen die Essen anboten. Ich hatte keine Ahnung was es war, es schmeckte auf jeden Fall gut.
Mein Mittagessen wir zubereitet.
Ich lief noch ein wenig weiter und ass dabei mein Essen als ich plötzlich die beiden Holländerinnen wiedertraf. Sie hatten eine bessere Karte von Datong und so machten wir uns zielstrebig auf den Weg zur 9-Drachen-Wand.
In den Strassen Datongs rollen die Köpfe (von Schaufensterpuppen) und auf dem Markt wird mit Staunen betrachtet wie Ausländer einkaufen.
Der Eintritt zur 9-Drachen-Wand kostet 10 Yuan (1.25 CHF). Und da war sie. Eine 45m lange Wand dekoriert mit einem Mosaik welches neun Drachen zeigt. Nach fünf Minuten waren wir wieder draussen.
Eine öffentliche Toilette. Rechts: die 9-Drachen-Wand.
Der darauffolgende Tag war der Nationalfeiertag, die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Rechts: Essen?
Nein, fürs Abendessen gingen wir in ein kleines Restaurant und assen nicht auf der Strasse irgendwelche Tierköpfe. Es war ein Restaurant in einer wenig belebten Strasse in der Nähe unserer Hotels. Wir zeigten einfach auf das Essen unseres Tischnachbarn und liessen uns überraschen. Es schmeckte super! Was es genau war, weiss ich nicht, aber das ist ja auch egal wenn’s fein ist.
Das kleine Restaurant. Rechts: mein Essen.
Am nächsten Morgen trafen wir uns um 9.00 um eine Tour zu den Yungang Grotten und dem Hängenden Tempel, den zwei grossen Sehenswürdigkeiten nahe Datongs, zu machen. Kurz bevor wir losfuhren viel mir meine Kamera auf den Boden. Zuerst dachte ich das wär’s jetzt gewesen, nach bereits zwei Monaten. Doch es schien alles zu funktionieren. Bei stahlblauem Himmel fuhren wir los, insgesamt waren wir eine Gruppe von etwa 12 Touristen. Man hatte uns schon vorgewarnt, dass es am Nationalfeiertag speziell viele Touristen hat. Vorwiegend waren es Chinesische Touristen die sich in den Yungang Grotten einfanden.
Der Weg vom Eingang bis zu den Höhlen war über einen Kilometer lang und voller Chinesischer und ein paar weniger ausländischen Touristen.
Viele Chinesische Touristen fotografierten nicht nur den Tempel und die Statuen in den Grotten, sondern auch uns ausländische Touristen. Wir wurden angestarrt, die Chinesen lächelten uns oft an, kicherten und tuschelten zusammen.
Wer mich fotografiert, wir auch fotografiert.
Der Tempel durch welchen der Weg zu den Grotten führte wurde kürzlich renoviert und erst am Vortag eingeweiht, daher war er noch reichlich dekoriert.
Bei den Grotten in welchen sich über 50’000 Buddhastatuen befinden, konzentrierte sich der Andrang der Touristen. In den 52 Grotten befinden sich verschieden Buddhastatuen von 2cm bis 17m gross. Auf dem Bild oben rechts ist die Grotte welche der Musik gewidmet ist. Die Grotten wurden aus dem Fels ausgehöhlt, das heisst es wurde zuerst ein Fenster auf etwa 12m Höhe in den Fels gemeisselt durch welches der Zugang gewährt wurde. Dann wurde ein Hohlraum angefertigt und aus der Hinterwand des Hohlraumes wurde eine oder mehrere Buddhastatuen verschiedener Grösse gemeisselt. Anschliessend wurde der gesammte Raum ringsherum mit vielen Buddhas verziert und die grossen Buddhas wurden mit einer Masse überzogen damit die Farbe nicht direkt auf den Stein kommt.
Die Grotten zeihen sich über mehrere 100 Meter hin.
Von den Grotten ging’s weiter zum etwa 90 Kilometer entfernten Hängenden Kloster im Hengshang Gebirge.
Das Landschaftsbild unterschied sich stark von jenem der Mongolei. Rechts: Das Hängende Kloster.
Beim Foto oben rechts merkte ich, dass wohl die Linse ein bisschen verschmutzt ist. Doch es stellte sich heraus, dass meine Kamera den Sturz am Morgen doch nicht ganz unbeschadet überstanden hatte. Die Linse oder eine Glasscheibe im Innern der Kamera war beim Sturz gebrochen. Das war’s also, mein Verschleiss von Digitlkameras hat seinen derzeitigen Höhepunkt erreicht. Mehr als eine Kamera pro Jahr. Nichts war mit dem Sturzfest bis 1.5 Meter. Und deshalb sind die Bilder sicher bis Peking immer mit einer gewissen Unschärfe versehen.
Auch hier wieder wurden kräftig Fotos verlangt (gegenseitig). Rechts: Nahaufnahme.
Das Hängende Kloster hängt in etwa 50 Metern Höhe, früher waren es einmal etwa 90 Meter. Durch Ablagerungen von Sedimenten zugefügt durch den Fluss der durchs Tal floss stieg der Erdboden des Tals über die Zeit an. Wegen dieses Flusses wurde das Kloster nicht im Tal gebaut, da dieser oft über seine Ufer trat. Ein weiterer Grund für den Standort (passender Hängeort) war die Nähe zum Himmel.
Am Abend ging ich mit den zwei Holländerinnen ins Zentrum um etwas zu Essen. Es war der 1. Oktober, also der Nationalfeiertag von China. Und da wollten wir an der grossen Feier teil haben.
Obwohl ich wieder einmal keine Ahnung hatte was ich bestellt habe und vorgesetzt kriegte, war ich zufrieden und konnte meinen Hunger stillen. Nach dem Essen gingen wir auf den Hauptplatz, da wir dort die grösste Feier erwarteten. Doch der Platz war praktisch leer. Auch sonst waren nur wenige Menschen auf den Strassen zu sehen. Wir fanden ein Karaokeclub und dachten uns, dass es dort sicher lustig sein muss, mit vielen Chinesen die Karaoke singen. Doch als wir in den in zwei Stockwerke tief liegenden Club gebracht wurden, befanden sich dort nur Privaträume. Einer wurde uns angeboten doch auf Karaoke zu Dritt und ohne Chinesen hatte ich keine Lust. Wir verliessen den Club und machten uns langsam auf den Rückweg.
In Datong wir der Müll einfach auf die Strassen gekippt und während der Nacht weggeräumt. Auf dem Weg zum Hotel sprach mich ein Junge an. Mit wenigen Englischkenntnissen kommunizierten wir für eine Weile. Er war Polizist und wollte mir helfen, nur wusste ich nicht was er mir helfen wollte. Schlussendlich liess ich mir von ihm helfen eine Flasche Cola kaufen zu kaufen.
Am nächsten Morgen hätte ich eigentlich schon nach Peking weiterreisen können. Datong gefiel mir nicht besonders und es gab eigentlich nichts mehr was mich gross interessierte. Gegen Mittag machte ich mich langsam mal auf den Weg ins Stadtzentrum. Ich wollte immerhin noch herausfinden, was sich hinter der grossem Mauer befand, durch dessen Tor man mich zwei Tage zuvor nicht gehen lassen wollte.
Viele Hotels liessen es kräftig knallen vor ihren Eingangshallen.
Der Eingang in die Mauer war mir wiederum versperrt. Warum weiss ich immer noch nicht. Rechts: Da ich langsam Hunger kriegte ass ich ein paar Fleischspiesse.
Auf dem Hauptplatz von Datong stand eine Bühne auf welcher Kinder sange, Musik machten und tanzten.
Überall in Datong standen Bühnen wo Musik gemacht wurde oder sonst irgend eine Darbietung stattfand. Die skurrilste war vor einem Kaufhaus. Ein Lilliputaner zeigte wie er eine Metallkugel unter sein rechtes Augenlied stülpte und dann so tat, als würde er unter starken Schmerzen die Kugel unter seiner Haut runter zum Bauchnabel stossen und hoch zum linken Auge. Dort entnahm er eine metallerne Kugel unter seinem Augenlied. Dann nahm er eine Bohrmaschine die rückwärts lief und versuchte sich ins Bein, in die Brust und in die Schläfe zu bohren.
Darbietung mit der Bohrmaschine. Rechts: Rollerparkplatz + Werbung mit einem Alien.
In Datong gibts seht viele Baustellen, viele alte Bauten werden abgerissen und durch neue Wolkenkratzer ersetzt. Rechts: in Datong ist die öffentliche Toilette überall.
Am Abend ging ich mit dem Italiener Marco essen. Wir gingen in ein Restaurant wo niemand mehr Englisch konnte als “Hello” und bestellten mit Hilfe von meinem OhneWörterBuch ein wunderbares Abendessen.
Am nächsten Morgen musste ich früh raus. Ich war dann auch entsprechend früh am Bahnhof. Hunderte Chinesen wollten auf den selben Zug wie ich. Wir standen eine halbe Stunde bevor der Zug abfuhr an und Stiegen eine Viertelstunde bevor er abfuhr ein.
Anzeigetafel und mein Ticket nach Peking.
Anstehen mit hunderten Chinesen. Rechts: kurz vor der Abfahrt.
Der Zug war ausgebucht. Einige Leute standen während der ganzen Fahrt im Zug herum, Zu Essen hatte ich nichts dabei, doch konnte ich glücklicherweise eine Nuddelsuppe kaufen welche ich sogleich ass.
Bald gibts mehr von China.
Cheers
Simu
Hallo Du Abenteurer nach heutiger Art!! wir sind alle begeistert auf Deinem Trip hier in Venedig (honey moon von Res und Ursula) haha, aber weiter so, das wird sicher mal ein Buch alla Kerkeling, fehlen noch etwas Emotionen und so… wir warten gespannt, Ursula, Res und Norbert
PS: Du beist ein echter Zeitgenosse
Ohne-Wörterbuch ftw!!! Es isch eifach super das ding und im neue si jeze d Hüng und d Chatze ou unger Fleisch dinne *g* so chöi si das eim jeze ou zeige in Asie nid so wie woni denne in Thailand bi gsi und das äbe no nid unger Fleisch ufgfüert isch gsi. Viu Spass witerhin bi de Chinese 🙂
bi leider mittlerwile chli im rückstand! 🙁 erklär mir de mau no, wie du ds richtige perron u dr richtig zug gfunde hesch. hesch eifach chli zeiche u piktogramm ufm ticket mit denä ar azeigetafele vergliche? 😀
Zugnummere u Zyt isch dänk glych 😀 zudäm sy d’Chinese sehr hiufsbereit, ha eim z’ticket zeigt u är het mi a z’richtige Ort gfühert. ohni süschtigi vrständigung.
Hallo Simu, suchen gerade ein Zimmer in Datong, finden jedoch nur die von dir auch angefuehrten recht teuren in Bahnhofsnaehe. Waere toll, wenn du von den Hostels, die empfehlenswert sind, noch den Namen erwaehnst….
Ansonsten danke fuer die tollen Berichte, folgen seit deiner Abreise fleissig und gern… lesen sich super! Viel Spass noch und eine gute Reise!